Mal öfter einen Gang runterschalten und
sich vom Alltagstrubel nicht stressen lassen:
Das können manche Menschen besser als
andere. Wieso dabei ein Nerv eine ganz
wichtige Rolle spielt.
1.V… wie Vagusnerv
Er beginnt im Gehirn, zieht sich durch Hals und Brustkorb und verzweigt sich zu verschiedenen Organen wie Herz, Lunge und Darm. Nicht umsonst heisst der Vagusnerv im Lateinischen „der Wanderer“. Er ist Hauptbestandteil des parasympathischen Nervensystems. Dieser agiert wie eine Art Bremspedal auf Vorgänge im Körper. Es verlangsamt zum Beispiel den Herzschlag, regt die Verdauung und das Immunsystem an und hemmt die Produktion von Adrenalin. Kurz: Alles erholt sich. Sein Gegenspieler, der Sympathikus, sorgt dafür, dass wir in Stresssituationen schnell auf Gefahren reagieren können. Idealerweise balancieren sich Parasympathikus und Sympathikus aus. Durch Dauerstress stecken viele jedoch im Alarmmodus fest.
2. Wie er aktiviert wird…
Der Vagusnerv kann gestärkt und selber aktivert werden, sodass wir in Stresssituationen entspannter und gelassener reagieren. Das geht zum Beispiel durch bewusstes Atmen, Tai-Chi, Yoga oder Meditation. Aber auch Singen, Summen oder Gurgeln aktivieren den Vagus, denn er ist mit den Stimmbändern und dem Kehlkopfmusklen verbunden. Sportler profitieren ebenso von einer Vagusnerv-Stimulation, etwa in Form von gezielten Atemübungen. Dadurch verbessert sich die Regenerationsfähigkeit nach dem Training und die Leistung kann schneller gesteigert werden. Weiter lieben Vagusnerv und Parasympathikus alles, was mit Wasser und dem Wechsel von Wärme und Kälte zu tun hat. Wie wär’s mit einem Saunabesuch und anschliessend Abtauchen im Kaltwasserbecken?
3. Wenn er vernachlässigt wird…
Wird der Vagusnerv, also der Parasympathikus, nur selten angesprochen, überwiegt der Sympathikus. Unser Körper ist dabei in einem dauerhaften Fight-or-Flight-Modus. Das heisst, wir sind bereit zu kämpfen und zu flüchten – können Höchstleistungen erbringen, Konferenzen leiten und E-Mails schreiben und gleichzeitig telefonieren. Dieser Hochleistungsmodus ist jedoch für Extremsituationen gedacht, nicht als Lifestyle. Kommt der Ruhenerv nicht zum Zuge, finden regenerierende Körperfunktionen zu wenig oder nur gestört statt: Verdauung, Immunfunktionen, Zellerneuerung und Erholung sind beeinträchtigt. Deshalb: Über den Tag verteilt immer mal Pausen einbauen, in denen das vegetative Nervensystem auf Parasympathikus umschalten kann. Übrigens: Wenn der Ruhemodus tagsüber nicht zugelassen wird, fällt es dem System auch am Abend schwerer herunterzufahren. Die Folge: Wir schlafen nicht gut. Einen ausgewogenen Wechsel von Aktivitäten und Pausen zu leben, sorgt dafür, dass Sympathikus und Parasympathikus in einem gesunden Gleichgewicht sind.
Quelle: Tanja Bergmann
Ich wünsche dir von Herzen gute Gesundheit voller Vitalität und Lebensfreude!
Herzlichst!
Deine Margot